Kurseinschreibung

In ihrem Buch über Franz Kafka beschreiben Gilles Deleuze und Félix Guattari das Minore als eine Praxis des nicht-normativen Werdens. Kafkas „kleine Literatur“ (littérature mineure) dient hier als Beispiel, um anders über Opposition zu Macht und Subversion innerhalb von hegemonialen kulturellen Kontexten und Ideologien nachdenken zu lassen. Es ist ein Konzept, das Fragen des Minoritären, des Anderen, auch des Migrantischen anders denken lässt. Nicht als binärer Widerstand, sondern als Agitieren innerhalb der Macht. In diesem Seminar werden wir das Konzept des Minoren im Dialog mit anthropologischer Literatur zu Kunst, Kulturerbe und Identität lesen und erarbeiten. Im Konkreten werden wir auch über Aneignungen des Konzeptes in laufenden Forschungsprojekten, wie Minor Universality und Minor Cosmopolitanisms sprechen. Im Fokus wird zudem die Ausstellung The Pregnant Oyster - Doubts on Universalism (Juni/Juli 2022, HKW) stehen, die das Konzept kuratorisch mobilisiert hat. Die ersten beiden Sitzungen dienen der Orientierung; Teilnahme an den beiden Blocksitzungen ist verpflichtend. Sprache des Seminars ist vorwiegend Deutsch; Diskussion und Lektüre finden auch in Englisch statt. Seminare finden in Präsenz statt und sind per Aufzug auch mit Rollstuhl erreichbar.  



Semester: WiSe 2022/23
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)