Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und vermehrt innerhalb der letzten 20 Jahre, trat der Diskurs um das Verhältnis von Mensch und Umwelt immer stärker in den Vordergrund öffentlicher Debatten. Kaum verwunderlich ist es daher, dass auch in Kunstwerken und ganzen Ausstellungen ökologische Themen präsenter wurden. Die Kunst scheint in Bezug auf politische, soziale und ökonomische Missstände einen vermeintlich unberührten Standpunkt einnehmen zu können. Zwar hat sie das Potential zur kritischen Reaktion, sie agiert jedoch auch innerhalb ökonomischer und politischer Systeme und bedient sich ihrer Strategien, Materialien und Arbeitsweisen. Die kritische Auseinandersetzung mit Kunstströmungen wie der Land Art und Pop Art, Themen wie dem Kunst- und Kultursponsoring sowie möglicher Ökotopien soll ein Verständnis für die Vielschichtigkeit der Problematik verschaffen und diverse Standpunkte und Methoden verdeutlichen. Nachdem wir uns im vergangenen Semester historische Naturkonzepte in der Kunst erschlossen und diverse Ausstellungskonzepte besprochen haben, möchten wir uns im zweiten Semester unseres Projekttutoriums der Nachmoderne widmen und uns durch Vorträge, Exkursionen und Ausstellungsbesuchen dem vielschichtigen Thema des Wechselspiels von Kunst und Natur versuchen anzunähern.
- Kursverantwortliche/r: Lena Fischer