Kurseinschreibung

Gibt es einen ‘habsburgischen Barock’? Die Vorlesung führt in die Problematik der barocken Kunst ein und widmet sich dabei den Medien der höfischen, religiösen und imperialen Repräsentation im ostmitteleuropäischen Raum der Habsburgermonarchie im 17. und 18. Jh. von Leopold I. bis Maria Theresia. Neben der Bildpropaganda der dynastischen Legitimation und Sukzession, dem Mäzenatentum und der konfessionellen Bildpolitik werden ebenso die Verbindungen zwischen Bild, Macht und Wissen, die anachronistischen Historisierungsstrategien der religiösen Orden, die triumphalen Selbstdarstellungen im Konflikt mit dem Osmanischen Reich oder die bildlichen Diskurse der kolonialen und missionarischen Expansion vorgestellt. Dementsprechend werden die Themenblöcke zur barocken Kunst in den österreichischen Herzogtümern, den Ländern der böhmischen Krone und anderen habsburgischen Territorien in Ostmitteleuropa um einen synchronen Blick auf Spanien, Spanische und Österreichische Niederlande wie auch auf das habsburgische Dominium in Mittel- und Südamerika erweitert. Neben der Darstellung von repräsentativen Hauptwerken (Malerei, Skulptur, Graphik, Medaillen, Architektur) und regionalspezifischen Erscheinungen (u.a. Prunksäle der Bibliotheken, Residenzen) bietet die Vorlesung neue Ausblicke zur heutigen Rezeption der barocken Kunst samt ihrer imperialen Einbettung im Sinne einer postkolonialen, globalen Kunstgeschichte.

Semester: WiSe 2022/23
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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