Die Frage nach der Autorität des Rechts ist Gegenstand zahlreicher interdisziplinärer Debatten. Aus philosophischer Perspektive lässt sich fragen, wie das Recht seine Autorität gegenüber Subjekten in einer Gemeinschaft begründen und aufrechterhalten kann, wie weit der Gehorsamsanspruch des Rechts reicht, welche normativen Ansprüche und Verpflichtungen sich daraus ergeben, und worin sich die Autorität des Rechts als normative Macht von illegitimen Formen der Herrschaftsgewalt unterscheidet? Von Vertreter:innen verschiedener philosophischer Denkrichtungen sind diese Fragen ganz unterschiedlich beantwortet worden. Die Vorlesung bietet einen systematischen Überblick über zentrale historische Theorieangebote in der analytischen Philosophie im Anschluss an John Austin, dem Rechtspragmatismus, der klassischen deutschen Philosophie und der Kritischen Theorie. Dabei werden wir grundlegende Begriffe, zentrale Argumente und ausgewählte Probleme betrachten, um geeignete historische Beschreibungsmodelle wie Lösungsvorschläge des Problemzusammenhangs von Rechtlichkeit, Gerechtigkeit, Normativität und sozialer Macht zu erarbeiten.
- Kursverantwortliche/r: Claudia Wirsing