Anhand der Puppe – vornehmlich der weiblichen Puppe – sind immer wieder neue Verhältnisbestimmungen von Tod und Leben, von Traum und Wirklichkeit, Mechanik und Beseelung, Perfektion und Versehrtheit, Modellhaftigkeit und Individualität verhandelt worden. Sowohl in Literatur und Kunst als auch in den Wissenschaften stehen Gliederpuppen, Automaten, Wachsfiguren und wandelnde Statuen in der Spannung von Funktionalität und Imagination, die im SE mit vergleichendem Blick auf Körperbilder, Geschlechtercodierungen und Schöpfungsmythen erschlossen werden soll. Untersucht wird das Phänomen der Puppe von Kleists „Marionettentheater“ (1810) über romantische Automaten und Marmorbilder bis hin zum Diskurs der Mode- und Schaufensterpuppe in den 1920er Jahren und zu Walter Benjamins „Lob der Puppe“ (1930).
- Kursverantwortliche/r: Raphael Engert
- Kursverantwortliche/r: Michèle Lichtenstein
- Kursverantwortliche/r: Ulrike Vedder