Kurseinschreibung

Lyrik ist in der universitären Lehre oft unterrepräsentiert. Das ist ein Jammer, da Gedichte als kleine, hochkomplexe Gebilde dazu einladen, virtuos und emphatisch zu lesen und dabei den analytischen Instrumentenkasten auf ein dichtes Sprachkunstwerk, eine begrenzte Zeichenzahl anzuwenden. Genau dies ist Gegenstand der Ringvorlesung „Gedichte lesen“: Lehrende des Instituts für deutsche Literatur bestreiten jeweils eine Sitzung – mit einem Gedicht, das sie umtreibt oder begleitet, das eine Epoche auf den Punkt bringt und/oder ein kleiner großer Wissensspeicher ist.
Die einzelnen Vorträge fügen sich zu einem chronologischen Parcours durch die Epochen von 1800-2020, von Joseph von Eichendorff über Alfred Lichtenstein bis zu Barbara Köhler, vom „Oktoberlied“ (Theodor Storm) bis zum „Selbstporträt mit Bienenschwarm“ (Jan Wagner). Machen Sie sich gefasst auf eine große Bandbreite der Ansätze und Methoden, seien Sie offen für multimediale, performative und dialogische Formate. Wie eng oder wie weit zur Kontextualisierung des jeweiligen Gedichts der Fokus eingestellt wird, ist den Dozierenden überlassen.

Semester: WiSe 2022/23
Selbsteinschreibung
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