Die DDR ist als Staat seit dem
3.Oktober 1990, also seit über 30 Jahren, nicht mehr existent und doch
ist es interessant zu beobachten, wie die Diskussion um "Ost- und
Westdeutschland" regelmäßig aktuelle Relevanz bekommt, z.B. im Fall von
PEGIDA, AfD und den überproportional hohen Zahlen von Angriffen auf
Geflüchtetenunterkünfte in den neuen Bundesländern. Gleichzeitig können
auch im Jahr 2022 noch sozialstrukturelle Unterschiede zwischen neuen
und alten Bundesländern abgelesen werden. Im Seminar wollen wir die
Frage stellen, wie sich sowohl das historische Gebilde DDR, als auch der
Prozess der Wiedervereinigung auf die Selbstidentifikation und
Fremdidentifikation von "Ostdeutschen" und auf die mediale und
wissenschaftliche Beschreibung des "Ostens" ausgewirkt hat. Wir wollen
den "Osten" als diskursiven Knotenpunkt (Matthäus/Kubiak 2016)
betrachten, über den gesamtgesellschaftliche Fragen ausgehandelt werden.
Dabei ist es auch interessant den "Osten" aus einer postkolonialen und
postmigrantischen Perspektive zu betrachten.
- Kursverantwortliche/r: Daniel Kubiak