Die Sprachlandschaft ist definiert als Gesamtheit aller sprachlichen Elemente im öffentlichen Raum, die mediale Schriftlichkeit aufweisen. Die Sprachen, die auf Schildern, Plakaten, Wegweisern usw. vertreten sind, sagen vieles über den Sprachgebrauch der Passanten und den glottopolitischen Kontext aus. Sie gibt Hinweise auf die ethnische Zusammensetzung der lokal ansässigen Bevölkerung und auf den Status von Minderheitensprachen innerhalb der Nationalsprache/n. Im Kurs analysieren wir anhand verschiedener Parameter vielfältige Sprachlandschaftselemente, die aus Italien stammen oder Italienisch enthalten, um Status und Funktion der darauf vorhandenen Sprachen im jeweiligen Umfeld zu untersuchen. Dabei spielen u.a. Reihenfolge und typographische Dominanz der Sprachen, Herkunft und Wirkungsbereich der Schilderinitiatoren sowie textuelle Mehrsprachigkeit eine Rolle. Ein Vergleich mit der soziolinguistischen Situation zeigt, inwieweit Sprachlandschaften ein Abbild oder ein Zerrspiegel der tatsächlichen Sprachverwendung sind. Anhand von Forschungsergebnissen ausgewählter qualitativer und quantitativer Studien erörtern wir die Aussagekraft der Sprachlandschaftseinheiten.
- Kursverantwortliche/r: Anja Mitschke