Erschien der Geschlechtskörper lange Zeit als ahistorische materielle Basis eines geschlechtlichen Subjektes und Gegenstand der Naturwissenschaften, ist er mit dem französischen Poststrukturalismus (Foucault), der konstruktivistischen Wende in den Gender Studie (Butler) und der neueren Kulturgeschichte zunehmend als historisches Thema entfaltet worden.
Geschlechtliche Körperlichkeiten werden inzwischen in verschiedener Weise in ihren historischen Bezügen zu wechselnden gesellschaftlichen Normen, Wissenssystemen, sozialen Positionierungen, Technologien, Praktiken, Selbstwahrnehmungen und Körpererfahrungen betrachtet - mit einer Fülle verschiedener Methoden und angeleitet durch unterschiedliche Theorien und Perspektiven.
Dieses themenbezogene Projektseminar ist für Genderstudierende verbindlich auf zwei Semester angelegt, kann aber auch von Studierenden der Geschichtswissenschaften als einsemestriges Seminar “Forschungspraxis“ (verschiedene Schwerpunkte) besucht werden.
Im 1. Teil des Projektseminars entwickeln die Studierenden nach einer textbasierten Einführung in das Thema (Primär- und Sekundärquellen) ein kleines Forschungsvorhaben mit selbstgewählter Thematik, für das sie im gemeinsamen Diskussionszusammenhang ein Exposé ausarbeiten (Geschichtsstudierende arbeiten dieses anschließend als Hausarbeit aus). Im 2. Teil (WS 22/23) wird es dann um die Durchführung und wissenschaftliche Präsentation dieses Forschungsvorhabens gehen.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Kerstin Palm
- Kursverantwortliche/r: Sören Rampf