Kurseinschreibung

Reformpädagogische Konzepte werden aus einem kritischen Blick auf die bestehenden Erziehungs- und Bildungspraxen und -theorien, man kann sagen auf eine Normalpädagogik, formuliert. Als Epoche der Pädagogik vom ausgehenden 19 Jahrhundert bis 1933 umfasst sie im Kontext und als Antwort auf Lebensreform, Modernisierung, Industrialisierung und kulturelle Avantgarde unterschiedliche Konzepte, deren Vorläufer bis ins 18 Jahrhundert zurückreichen (Rousseau, Pestalozzi) und deren Wirkungen bis heute ungebrochene Aufmerksamkeit erfahren: Maria Montessori (Übungsmateriealien), Ellen Key (Jahrhundert des Kindes), John Dewey (Progressive Education), Peter Petersen (Jena-Plan), Rudolf Steiner (Anthroposophie, Waldorfpädagogik). Mit ihnen verbinden sich Kontroversen beispielsweise um eine Pädagogik vom Kinde aus, um Schul- und Unterrichtsreform, Arbeits- und Projektmethode, aber auch um Rassismus, Eugenik, sexuellen Missbrauch und Antisemitismus. In diesem Seminar wird auf der Grundlage einer engen und kritischen Lektüre von Originaltexten eine kritische Rekonstruktion und Dekonstruktion reformpädagogischer Zugänge vorgenommen. Es werden Strukturen und Debatten um die Reformpädagogik aufgegriffen und deren aktuelle Transformationen und Auswirkungen kritisch analysiert.

Semester: SoSe 2022
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)