Kurseinschreibung

In immer neuen Wendungen hat Schillers Literatur politische Experimentalsituationen vorgeführt. Im Schatten der Großen Revolution – und oft im Kleid historischer Stoffe – werden dabei die Legitimität und die Haltbarkeit politischer Macht, ihre Gründungsszenen und Auflösungsprozesse befragt, und Schiller hat sich mit seinen historischen und literarischen Projekten vor allem auf die Logik von Umschwüngen, von Umbrüchen und Übergängen konzentriert: auf Staatsstreiche und Komplotte, auf Intrigen und Verschwörungen, auf Rebellionen und auf den Zerfall alter und scheinbar ewiger Herrschaftsgefüge. In dieser Hinsicht lässt sich Schillers Literatur als konsequent politische Literatur verstehen, die die Maßverhältnisse zwischen öffentlich und privat, Aufruhr und Ordnung, Triebwesen und Vernunft, Einzelaktion und Kollektivgeschehen, Gesetzeskraft und Zufälligkeit erprobt.

Semester: SoSe 2022
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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