Frantz Fanon war ein zentraler Akteur im Widerstand gegen den
Kolonialismus und einer der wichtigsten Vordenker der postkolonialen
Theorie. Aus Martinique stammend, erlebte er als Soldat im Zweiten
Weltkrieg rassistische Diskriminierung; als Psychiater in Algerien wurde
er Zeuge der Folgen systematischer Menschenrechtsverletzungen durch die
Franzosen. In seinen Schriften setzte er sich mit dem Kolonialsystem
und seinen Auswirkungen auf die Kolonisierten auseinander und
thematisierte die Bedeutung von Gewalt im antikolonialen Widerstand, was
politisch mobilisierte. In der Übung diskutieren wir Fanons Texte vor
dem Hintergrund seiner Biographie und der Dekolonisierung und ordnen sie
ein in antikoloniale und postkoloniale Diskurse. Die Texte sind in
deutschen und/oder englischen Übersetzungen verfügbar,
Französischkenntnisse sind daher nicht zwingend erforderlich.
- Kursverantwortliche/r: Leon Blohm
- Kursverantwortliche/r: Selma Hertz
- Kursverantwortliche/r: Gabriele Metzler
- Kursverantwortliche/r: Gabriele Metzler (Office Geschichte Westeruropas)