Kurseinschreibung

Als die Tagebücher Thomas Manns postum erschienen, musste sich die Literaturforschung mit der Erkenntnis auseinandersetzen, dass der deutsche Schriftsteller und Nobelpreisträger ein homosexueller Mann war. Bis heute dominiert eine biographistische Sichtweise, die Spuren der Homosexualität des Autors in seinem Werk wiederzufinden sucht, oft unter dem Gesichtspunkt des „unterdrückten“ und „unausgelebten“ Begehrens. Das SE wählt einen anderen methodischen Weg, indem es anhand ausgewählter Beispiele das queere Potential der Werke Thomas Manns untersucht. Es geht also weniger um das Begehren des Autors als darum, wie er in seinem literarischen Schaffen Heteronormativität spielerisch dekonstruiert.
Studienleistung: Erstellung eines ausformulierten Dossiers (3-5 Seiten) zur Vorbereitung einer Seminarsitzung.

Literatur: Anthony Heilbutt: Thomas Mann. Eros & Literature; London 1995; Heinrich Detering: Das offene Geheimnis. Zur literarischen Produktivität eines Tabus von Winckelmann bis zu Thomas Mann, Göttingen 2002.

Semester: SoSe 2022
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