Kurseinschreibung

Um 1800 wurde auf vielfältige Weise mit erzählerischen Formen experimentiert, insbesondere denen des Romans. Im kritischen Anschluss an Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ machten sich die jungen (bei weitem noch nicht dreißigjährigen) Autoren der Jenaer Frühromantik daran, die Grenzen der Gattung zu erkunden und zu erweitern. Dazu gehörte die Vermischung von Erzählung, Gedicht und essayistisch-reflektierender Prosa sowie die Vorstellung, dass die „Theorie des Romans […] selbst ein Roman sein müsse“, wie Friedrich Schlegel notierte. 

Die aus solchen Erwägungen entstandenen Romane sind bis heute faszinierend und herausfordernd. Drei von ihnen werden wir im Seminar eingehend analysieren: „Lucinde“ (1799) von Friedrich Schlegel, „Heinrich von Ofterdingen“ (1800) von Novalis und „Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter“ (1801/02) von Clemens Brentano. Dabei wollen wir uns über methodische Zugänge zu schwierigen, komplexen Texten verständigen – wozu auch die Frage gehört, worin das aktuelle Interesse an der Beschäftigung mit der literarischen Romantik liegen könnte. 

Organisatorisches: 

- Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant. 

- Zur Anschaffung und vorbereitenden Lektüre: Friedrich Schlegel: Lucinde. Ein Roman, hg. von Stefan Knödler, Stuttgart 2020 (Reclams Universal-Bibliothek, € 5,80); Novalis: Heinrich von Ofterdingen, hg. von Andrea Neuhaus, Berlin 2017 (Suhrkamp BasisBibliothek, € 9,00); Clemens Brentano: Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter, hg. von Ernst Behler, Stuttgart 1995 (Reclams Universal-Bibliothek, € 12,80). 

- Vorgesehene Arbeitsleistung: spezielle Zuständigkeit für eine Sitzung (Hintergrundpapier, Leitfragen, Kurzreferat).

Semester: SoSe 2022
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