Kurseinschreibung

Poetikvorlesungen erfreuen sich bei allen beteiligten Akteur·inn·en – den mit temporärer venia legendi ausgestatteten Dozent·inn·en, Veranstalter·inne·n, Publikum, Verlag(en), Journalist·inn·en usw. – immenser und immerfort steigender Beliebtheit, davon zeugt ihre sprunghafte Vermehrung, v. a. im deutschsprachigen Raum, v. a. seit 1990. Heute ist die Poetikvorlesung ein Modell, das – nach Prototypen in Frankfurt am Main (der ‚Mutter‘ aller Poetikdozenturen), Essen und Mainz – in Serie gegangen ist. Bei dem sie begleitenden Austausch von (vor allem, aber nicht nur) symbolischem Kapital scheint es sich um ein Win-Win für alle Beteiligten zu handeln. Welcher Reiz wohnt Poetikvorlesungen als (aufmerksamkeits-)ökonomischem Unterfangen, als Beiwerk, sekundärer Primärliteratur usw. für Autor·inn·en, Veranstalter·inn·en, Publikum, Medienöffentlichkeit, ‚Betrieb‘ und nicht zuletzt für die Germanistik inne? Und wie ließe sich ihnen definitorisch beikommen?

Das Seminar wird – nach einer heuristischen Kartierung von Poetikvorlesungen im deutschsprachigen Raum – ausgewählte Poetikvorlesungen (in Text, Bild und Ton) und ihr Medienecho in den Blick nehmen, sie als Text und Ereignis, Autor·inn·enpoetik und Ritual betrachten – und gemeinsame Merkmale des Genres bzw. der Institution zu skizzieren suchen.

Die Arbeitsleistung besteht in Autor·inn·en- und Textpatenschaften oder (wahlweise mündlichen oder schriftlichen) Kurzpräsentationen zur Geschichte einzelner Poetikvorlesungen. Die Textgrundlage des Seminars wird im Moodle-Reader bereitgestellt. Vorschläge seitens der Teilnehmer·innen sind herzlich willkommen.

Semester: SoSe 2022
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)