Kurseinschreibung

In seinen „Zehn Thesen zum komischen Gedicht“ schreibt Robert Gernhardt: „Das komische Gedicht ist der Königsweg zum Lachen. […] [D]abei haben sich kurze Mitteilungsformen als besonders effektive Transportmittel erwiesen: Fabel, Anekdote, Witz. Sie alle übertrifft das Gedicht.“ 

In diesem Seminar soll literaturwissenschaftliches Arbeiten exemplarisch anhand komischer lyrischer Kurztexte erprobt werden. Dabei kommen viele ihrer prominentesten Verfasser zu Wort: Birken und Hofmannswaldau, Lessing, Heine, Busch, Morgenstern, Tucholsky, Kästner, Ringelnatz, Artmann, Jandl, Gernhardt und Helge Schneider. Theorien der Komik (Jean Paul, Freud u.a.) sollen hier mit dem Kürzediskurs der vergangenen fünf Jahrhunderte verschränkt werden, der besonders auf dem Feld der Lyrik(-theorie) geführt wird. Kurze Gedichte sind Eilboten für einen Humor, dessen „Vorzug gerade in einer gewissen Art von Helligkeit und Schnelligkeit besteht“ (Morgenstern). Und da das komische Gedicht „die Regel braucht“ (Gernhardt), rücken zwangsläufig kurze Formen der Versgeschichte (z.B. Epigramm, Sonett, Limerick, Klapphornvers, Gstanzl, Konkrete Poesie etc.) und deren Analyse hier in den Fokus.

Die Arbeitsleistung besteht in Autor·inn·enpatenschaften oder (wahlweise mündlichen oder schriftlichen) Kurzpräsentationen zur Komiktheorie. 

Die Textgrundlage des Seminars wird im Moodle-Reader bereitgestellt. Vorschläge seitens der Teilnehmer·innen sind willkommen.

Semester: SoSe 2022
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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