Ein vieldiskutiertes Thema der neueren sozialen
Erkenntnistheorie ist „epistemische Autorität“ – Autorität bezogen auf
intellektuelle Ziele wie Wissen oder Verstehen – und ihr Verhältnis zu intellektueller
Autonomie. Wie verhält sich intellektuelle zu praktischer Autorität? Was sind legitime
(im Gegensatz zu Fake-) Autoritäten, und wie lassen sie sich identifizieren? Welche
Rolle spielen die eigenen Gründe bei der Einordnung von autoritativen oder als
autoritativ empfundenen Überzeugungen anderer, und was sollten wir tun, wenn
wir auf widerstreitende Autoritäts- oder Expertenmeinungen treffen?
Die
Inanspruchnahme von Autoritäten ist auch und gerade für Religionen konstitutiv.
Dabei liegt es nahe, religiöse Autorität als eine Verschränkung von
epistemischer und praktischer Autorität zu charakterisieren. Die Vorlesung
analysiert die Begriffe der epistemischen und religiösen Autorität, diskutiert
ihr Verhältnis und fragt vor diesem Hintergrund nach der Natur und der sozialen
Rolle religiöser Autorität.
Die Veranstaltung ist als Ringvorlesung konzipiert, bei der neben Einführungen und Präsentationen des Veranstaltungsleiters Gastvorträge zum Thema von anderen Dozent:innen u.a. aus der Perspektive unterschiedlicher Religionen stattfinden. Die eingeladenen Sprecher:innen sind: Christoph Jäger (Kath. Theologie/Philosophie, HU), Georg Essen (Kath. Theologie, HU), Mira Sievers/Katharina Pyschny (Islamische Theologie/Kath. Theologie, HU), Nicole Bauer (Religionswiss,/Kath. Theologie, Innsbruck/Heidelberg), Thomas Grundmann (Philosophie, Köln), Kerstin Radde-Antweiler (Religionswissenschaft, Bremen), Walter Homolka (Abraham Geiger Kolleg, Potsdam), Andreas Feldtkeller (Ev. Theologie, HU), Kathrine Dormandy (Christliche Philosophie, Innsbruck), Sebastian Gäb (Philosophie, LMU München), Isabella Mandrella (Kath. Theologie/Philosophie, LMU München)
- Kursverantwortliche/r: Christoph Jaeger
- Kursverantwortliche/r: Johanna Stueger