Die Frage „Was ist Kritik?“, die Michel Foucault 1978 aufwarf, ist nach wie vor aktuell. Ein (radikal-)demokratischer Feminismus kann und muss nach möglichen Antworten und Strategien, „nicht dermaßen regiert zu werden“, suchen und sie erproben. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass „Kritik“ als Schlagwort auch von Auflehnungsbewegungen von Pegida bis zu den sog. „Querdenkern“ gekapert worden ist – Kritik war nie und ist also kein Selbstzweck. Umso mehr gilt es, den eigenen Begriff davon zu schärfen. Ausgehend von den Überlegungen Foucaults sollen zunächst theoretische Positionen und Anschlüsse diskutiert werden. Außerdem werden jüngere aktivistische Formationen betrachtet, darunter etwa Slutwalks und BlackLivesMatter, aber auch ebenfalls jüngst aufgeflammte Debatten um Identitätspolitik und eine angebliche „Cancel Culture“. Was bedeutet Kritik als Haltung, als „Kunst der Ent-Unterwerfung“, als „ethical desire“ (Gaby Dietze)? Gefragt werden wird außerdem: Was kann ein Intersektionalität und queer_feministischen Ansätzen gleichermaßen verpflichteter Feminismus als widerständig-kritische, durchdacht-aktivistische Haltung „reflektierter Unfügsamkeit“ wissen? Was soll er tun, was sind seine solidarischen Praxen? Und worauf darf er hoffen?
- Kursverantwortliche/r: Thomas Bendel
- Kursverantwortliche/r: Agnes Böhmelt
- Kursverantwortliche/r: Richard Braun
- Kursverantwortliche/r: Nina Burau
- Kursverantwortliche/r: Christopher Fritz
- Kursverantwortliche/r: Joséphine Jeske
- Kursverantwortliche/r: Lisa Kämling
- Kursverantwortliche/r: Lilly Mittelstaedt
- Kursverantwortliche/r: Kaya Regnery
- Kursverantwortliche/r: Susanne Spintig (PSE)
- Kursverantwortliche/r: Elisabeth Zantow