Kurseinschreibung

Wie geht es weiter mit und auf dem Planeten Erde? Die Klimakrise macht im Bereich der Epistemologie wie der Geschichte neue Perspektivierungen erforderlich. Die klassische Erkenntnistheorie ist auf das Verhältnis von Subjekt und Objekt gebaut. Dagegen erheben Wissenschaftsphilosophen wie Michel Serres und Bruno Latour unter dem Druck der ökologischen Bedrohungshorizonte Einspruch. Der Regenwald zum Beispiel geht in seiner Rolle als Objekt, mithin als Ressource, die Holz und Soja liefert, nicht auf. Er ist primär ein Akteur, der das Weltklima konstituiert. Während an die Stelle der toten Dinge Aktanten und Wirkmächte rücken, verwirft der Historiker Phillip Blom das Konzept der abrahamitischen Erde als toter Materie. Das Anthropozän zeigt sich ihm nicht nur als Zeitalter, in dem der Mensch zum geologischen Faktor wurde, sondern als Resultat von kulturellen Erzählungen, die an ihr Ende gekommen sind. Damit aber geht an die Kunst die Aufforderung, Erzählungen zu generieren, die neue Vorstellungs- und Möglichkeitsräume eröffnen.

Im Seminar werden in einem ersten analytischen Teil neben anderen für diesen Zusammenhang relevante Texte Phillip Bloms vorgestellt. Im zweiten Teil werden in den unterschiedlichen Teilen des symbolischen Felds eigene kreative Arbeiten entworfen, diskutiert und realisiert. Deren Reichweite erstreckt sich vom Handyfilm bis zum Tanz, von der skulpturalen Installation bis zur Komposition, von der Lecture-Performance bis zum poetischen Text und und und.

Semester: WiSe 2021/22
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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