Kurseinschreibung

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Die Fragen nach dem Verhältnis von Geist und Materie, von Subjekt und Objekt, von Mensch und Umwelt, sie durchziehen die europäische Kulturgeschichte wie ein roter Faden. Sie prägten die historischen und prägen die gegenwärtigen Vorstellungen von Willensfreiheit, Handlungsmacht oder Bewusstsein. In den letzten Jahrzehnten hat die spürbare Konjunktur materialistischer Konzepte und Denkweisen hierbei vielfältige Debatten über die Neupositionierung des Menschen angestoßen und begleitet, die wir in diesem Seminar nachverfolgen wollen.

Dazu führt der Kurs in die lange Geschichte der Materialismen und ihrer bis heute andauernden Erneuerung und Diskussion ein. Wir werden historische Positionen kennenlernen und diese sowohl in ihrer Zeit und in ihren kulturellen Zusammenhängen verorten, als sie auch auf ihren Bezug zu neueren theoretischen Positionen befragen und beispielhaft auf heutige Situationen und Gegenstandsfelder anwenden. Der Fokus wird allerdings auf den theoretischen Verschiebungen durch die sogenannten Neuen Materialismen liegen, die – so die Annahme – dabei auch auf eine gewandelte materielle Kultur reagieren, die wir im Seminar erkunden wollen. Es geht also einerseits darum, materialistische Positionen inhaltlich kennenzulernen und andererseits zu untersuchen, auf welche Beispielkontexte sie sich stützen und welche z.B. technologische oder politische Entwicklungen sie verarbeiten.

Das Ziel des Seminars ist es dementsprechend, neben einem grundständigen Verständnis wichtiger Positionen in der Geschichte und Gegenwart materialistischen Denkens auch eine kulturhistorische Lesart von Theorietexten und ihre Bezugnahme auf kulturelle Sachverhalte zu vermitteln.

Semester: WiSe 2021/22
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)