Dieses themenbezogene Projektseminar ist für Genderstudierende verbindlich auf zwei Semester angelegt, kann aber auch von Studierenden der Geschichtswissenschaften als Forschungsseminar besucht werden.
Hormone gelten häufig als Substanzen, die unhintergehbar die Geschicke eines Körpers bestimmen - Aussehen, Eigenschaften, Fähigkeiten, Stimmungen und soziales Verhalten, Krankheiten, Geschlecht und sexuelle Orientierung. Insbesondere Testosteron und Östrogen erscheinen als Garanten einer zweigeschlechtlichen biologischen Körperordnung und zweier Geschlechteridentitäten.
Das Thema “Hormone und Geschlecht“ eignet sich sowohl für wissenschaftsgeschichtliche Studien (z.B. Geschichte der Hormonforschung, Geschichte der hormonellen Verhütung, Geschichte des hormonellen Selbst) als auch für vielfältige interdisziplinäre Studien, die sich mit der Einarbeitung biologischer Vorstellungen zu Hormonen in gesellschaftliche Debatten, Positionszuweisungen, Deutungsperspektiven und Praktiken befassen (z.B. in Bezug auf geschlechtliche Eigenschaften, DSD (“Dritte Option“), Transsexualität, weibliche und männliche Menopause, Queer Biohacking etc.).
Im 1. Teil des Projektseminars entwickeln die Studierenden nach einer textbasierten Einführung in das Thema (Primär- und Sekundärquellen) ein kleines Forschungsvorhaben mit selbstgewählter Thematik, für das sie im gemeinsamen Diskussionszusammenhang ein Exposé ausarbeiten. Im 2. Teil (WS 21/22) wird es dann um die Durchführung und wissenschaftliche Präsentation dieses Forschungsvorhabens gehen.
- Kursverantwortliche/r: Anna Eickenberg
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Kerstin Palm