In diesem Lektüreseminar soll der verwirrende Nachlass eines besonders
schillernden Physikers aus der Frühromantik besprochen werden. Ritter
führte von 1796 bis zu seinem frühen tragischen Tod 1810 neben seinen
Laborbüchern ein Ideentagebuch voller kühner, gewagter,
halsbrecherischer und verrückter Gedanken, das er für die Planung seiner
zukünftigen Experimente nutzte. Als er wusste, dass er bald sterben
würde, weidete er diesen gigantischen Schatz von ca. 2500 Seiten aus und
veröffentlichte unter der Überschrift Fragmente aus dem Nachlass eines jungen Physikers
eine Auswahl; er ließ das Material weitgehend unbehandelt. Daher können
wir diese Fragmente nutzen, um einem wissenschaftlichen Genie –
immerhin dem Entdecker des Ultravioletten und dem Erfinder des Akkus –
beim Denken über die Schulter zu schauen. Chemie, Kraft- und
Bewegungslehre sind die Themen, auf die wir uns konzentrieren werden;
das Ziel des Seminars besteht darin, sich in eine für uns fremde
naturwissenschaftliche Gedankenwelt zu versetzen und daraus mit
maximalem Wohlwollen das Beste zu machen. Physikerinnen und Chemiker
sind ausdrücklich zu Mitarbeit eingeladen.
- Kursverantwortliche/r: Roland Krause
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Olaf Müller (Philosophie)
- Kursverantwortliche/r: Myriam Stihl
- Kursverantwortliche/r: Derya Yürüyen