Kurseinschreibung

Saussures Erklärung des sprachlichen Wertes durch das Beispiel des Geldes, Derridas „Spekulationen“ über das falsche Geldstück anhand der gleichnamigen Erzählung von Baudelaire sowie Nietzsches Hypothese, der Ursprung der Verantwortlichkeit und der Kultur liege im Vertragsverhältnis zwischen Gläubiger und Schuldner, stellen nur einige Beispiele für einen möglichen Zusammenhang zwischen Sprache, Moral und Ökonomie dar. Von ihrer Verflechtung zeugen des Weiteren nicht nur die neueren kulturhistorischen und kulturtheoretischen Forschungen, sondern auch und vor allem die Literatur, die durch ihre fiktionale Seinsweise ebenfalls auf Methoden und Ereignisse der Beglaubigung angewiesen ist.  Im Seminar werden wir uns nach der Lektüre der genannten Beispiele sowie einer kurzen Einführung in die einschlägige Forschungsliteratur der Frage widmen, inwiefern in literarischen Texten (etwa in Begriffen wie Überrest, Überfluss, Mehrwert, Luxus, Fälschung, etc.) die Grenzen zwischen Ökonomie und Moral ausbuchstabiert werden können. 

Semester: WiSe 2021/22
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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