Kurseinschreibung

Tiere im Text sind Zeichenwesen: Sprechende Wölfe und schnapstrinkende Affen, räsonierende Kater, feuerspeiende Drachen und singende Mäuse; die Animalia der Literatur sind so zahlreich wie vielgestaltig. Obgleich diese fiktionalen Geschöpfe nur auf dem Papier existieren, scheint es kaum möglich (und selten sinnvoll), sie ohne das Wissen von ihren Verwandten aus Fleisch und Blut zu betrachten. Doch wie genau werden Tiere im Text lesbar?
Das SE gibt eine praktische Einführung in das rasch wachsende Forschungsfeld der Literary Animal Studies, indem verschiedene Zugänge (u.a. Motivgeschichte, Wissenspoetologie, Ecocriticism, Queer Studies) zu fiktionalen Tieren bzw. tierischer Fiktion an einschlägigen literarischen Texten erprobt werden. Gelesen wird eine große Auswahl kanonischer Tiertexte von 1800 bis zur Gegenwart; von E.T.A. Hoffmanns „Lebensansichten des Kater Murr“ (1819) über Franz Kafkas „Der Bau“ (1924) bis hin zu Dietmar Daths „Die Abschaffung der Arten“ (2008) und Esther Beckers „Wie die Gorillas“ (2021).
Zu den einzelnen Sitzungen werden Expert*innengruppen gebildet. Zu jeder Sitzung wird zusätzlich ausgewählte Forschungsliteratur bereitgestellt (optional für alle, verpflichtend für die jeweiligen Expert*innen).
Das SE ist als Präsenzveranstaltung geplant. Sollte sich die pandemische Lage im Laufe des Semesters signifikant ändern, werden wir ggf. in ein synchrones Online-Format (via Zoom) wechseln.

Semester: WiSe 2021/22
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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