In seiner Spätschrift „Zur Genealogie der Moral“ entfaltet Nietzsche die These, dass christliche Religion und Moral für die Entfaltung des Lebens hinderlich seien – kurz: Er zeichnet ein Spannungsfeld von Moral und Leben. Damit hat er die normativen Herausforderungen, vor denen eine sich in Prozessen der Pluralisierung und Individualisierung befindende Spätmoderne steht, hellsichtig vorweggenommen. In eine ähnliche Richtung zielen aktuelle Überlegungen, die sich unter dem weiten Begriff des "Transhumanismus" bündeln lassen. In dem Seminar wird es darum gehen, die zentralen Gedanken sowohl aus Nietzsches Spätschrift, als auch von transhumanistischen DenkerInnen zu rekonstruieren, in der Gegenwart zu verorten und schließlich zu fragen, wie eine Theologische Ethik sich konstruktiv zu ihnen in Beziehung setzen kann. Ein Interesse, sich mit philosophisch-ethischen Grundlagentexten zu befassen, ist Voraussetzung zur Teilnahme an dem Seminar.
- Kursverantwortliche/r: SHK Esperança Eduardo
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Benedikt Schmidt