Kurseinschreibung

Der Begriff des Widerstands ist so wirkmächtig wie undeutlich. So ist denn auch seine Beschaffenheit im Unterschied zu anderen legalen und illegalen, gewaltfreien und gewalttätigen Oppositionsformen (ziviler Ungehorsam, Protest, Revolte, Revolution usw.) zumeist unklar. Nichtsdestotrotz scheint er heute notwendiger denn je, um eine große Bandbreite politischen Handelns zu erfassen, das sich nicht nur gegen gesellschaftliche Ungerechtigkeit und Unterdrückung, sondern auch gegen die Folgen der Ressourcenausbeutung und des Klimawandels richtet. Gibt es unter diesen Bedingungen gar ein Recht zum Widerstand? Das Seminar arbeitet das prekäre Verhältnis zwischen Widerstand und Rechtsordnung sowohl in historischer als auch in begrifflicher Perspektive heraus. Läuft ein Recht zum Widerstand nicht einem, dem politischen Charakter von Widerstand innewohnenden, grundsätzlich „rechtsfreien“ Moment zuwider? Anhand philosophischer und rechtstheoretischer Texte ebenso wie politischer Schriften will das Seminar den Begriff des Widerstands und seine rechtliche Einhegung kritisch reflektieren und dabei die Zweideutigkeit widerständiger politischer Handlungsformen erörtern.

Semester: WiSe 2021/22
Selbsteinschreibung
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