Ernährung ist Kristallisations– und Knotenpunkt von Mensch-Natur-Relationen, denn Essen ist Resultat des Anbaus und der Nutzung natürlicher Ressourcen sowie der Zubereitung und Verarbeitung dieser zu einer Mahlzeit. Dieser sozio-ökologische Metabolismus des Essens ist jedoch durch eine industrialisierte Landwirtschaft, Übernutzung und kapitalistisch geprägte Produktions- und Konsumstrukturen aus den Fugen geraten.
Zentrales Argument, welches im Kurs mit Rückgriff auf feministische Theorien und Perspektiven beleuchtet und debattiert werden soll, ist, dass das krisenhafte Mensch-Natur-Verhältnis und insbesondere das Geschlechterverhältnis treibende Faktoren der vorherrschenden Ernährungskrise sind. Dabei sollen Grenzziehungen zwischen Natur – Kultur, Mann – Frau, Urban – Rural und daraus resultierende Macht- und Hierarchisierungsverhältnisse untersucht werden. Angesichts der lange geforderten Ernährungs- und Agrarwende und dem Ruf nach einem dringenden Kurswechsel setzen wir uns im Seminar ebenfalls mit den Potentialen und der Reichweite alternativer, fürsorglicher Wege im Umgang mit Natur und Umwelt (wie zum Beispiel Foodcoops oder Food Sharing) auseinander.
Dieses Seminar setzt die Bereitschaft voraus, teilweise englischsprachige Texte zu lesen.
- Kursverantwortliche/r: Meike Brückner
- Kursverantwortliche/r: Christina Sickert