Kurseinschreibung

Dieses Seminar realisiert Forschendes Lernen, indem es inhaltlich an das Forschungsprojekt „Beyond Social Cohesion – Global Repertoires of Living Together (RePLITO)" anknüpft. Ausgangspunkt für die gemeinsame Reflektion des Zusammenhangs sowie der Bedeutung von Sprache und Politik für Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenhalt ("social cohesion"), Konvivialität oder schlichtweg Zusammenleben ("living together") ist der Blick auf unterschiedliche asiatische Sprachen: Wie wird beispielsweise das Personalpronomen "wir" übersetzt, welcher Grammatik unterliegt das Konzept von "wir"? Wird das Pronomen "wir" in der Alltagskommunikation überhaupt benutzt, und wenn ja, von wem? Was verraten uns Wörter, Grammatik und Sprachgebrauch über die Vorstellung und Realisierung von "living together"? Wie wird Sprache instrumentalisiert, um z.B. ein "wir" immer zuerst mit "Nation" und/oder "national(staatlich)er Identität" zu assoziieren? Diesen und anderen Fragen geht das Seminar nach. In der ersten Hälfte (Oktober bis Dezember 2021) diskutieren wir mit eingeladenen Gästen (native, non-native und partly native speakers) am Beispiel ausgewählter asiatischer Sprachen die Verbalisierung und Semantik von "living together". In der zweiten Hälfte (Januar und Februar 2022) erarbeiten wir uns auf dieser Grundlage Einsichten in die politische Dimension: Welche Sprachpolitik führt zu welchen Resultaten (nationale Identität, Deutungshoheit, Normierung, …)? Welche Bedeutung hat eine "Nationalsprache" und wie wird Sprache manipuliert, um politische Zwecke zu erfüllen? 


Semester: WiSe 2021/22
Selbsteinschreibung
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