Kurseinschreibung


Kommentar im Vorlesungsverzeichnis:

Die Lehrveranstaltung beginnt mit dem ‚langen Ende‘ des Ersten Weltkriegs, wie es zuletzt etwa in Jörn Leonhards Der überforderte Frieden. Versailles und die Welt 1918–1923 (2018) beschrieben worden ist. Am Anfang steht so ein Überblick über jene Übergangszeit, die sich gleich einem „Traumland“ (Ernst Troeltsch 1919) aus dem Krieg heraus eröffnete, die Erwartungen weckte und Krisen überlagerte, wobei nicht nur die kurzfristigen Möglichkeitsräume (siehe etwa München 1918/19 oder Fiume 1919/20), sondern auch ihre langfristigen ‚Überschüsse‘ in den Blick genommen werden sollen. Nach diesem Panorama richtet sich der Fokus der Lehrveranstaltung auf die (neuen) Bewegungen (z. B. Schönstattbewegung, Jugendbund für Entschiedenes Christentum) und Akteure (z. B. Friedrich Siegmund-Schultze, Carl Sonnenschein) im ‚religiösen Feld‘ der Weimarer Republik. Ein solches soll dabei stets als ein erweitertes begriffen werden, womit also auch die „barfüßigen Propheten“ (Ulrich Linse) der zwanziger Jahre, die „vierte Konfession“ (Todd Weir) des Säkularismus sowie allgemein die politisch-sozialen Orientierungsversuche einer „Jugend zwischen Krieg und Krise“ (Detlev Peukert) eingeschlossen wären. Methodisch zielt die Übung auf die Vermittlung von Lektürekompetenzen (inkl. Erarbeiten von Lektürekommentaren), ausführliche Quellenarbeit (teils in Gruppen) sowie die Hinführung zur Hausarbeit (u. a. durch die Anfertigung eines Exposés). Darüber hinaus sollen Konzepte und Begriffe wie ‚Jugend‘, ‚Generation‘ und ‚religiöses Feld‘ untersucht werden.

Literaturhinweise:
Jörn Leonhard, Der überforderte Frieden. Versailles und die Welt 1918–1923. C.H.Beck. München 2018.
Ulrich Linse, Barfüßige Propheten. Erlöser der zwanziger Jahre. Siedler. Berlin 1983.

Titelbildnachweis: Provinzarchiv der Pallottiner, Limburg (an der Lahn), Signatur: U4a-70211-11 ("Soldaten-Sodalen").
Semester: SoSe 2021
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)