Die gotische Sprache (rekonstruierte Eigenbezeichnung: *gutarazda), eine germanische Sprache, die von den Goten gesprochen wurde, ist die einzige in längeren Texten überlieferte Form des Ostgermanischen und dank der Silber- oder Wulfilabibel, dem Codex Argenteus, gleichzeitig die älteste literarisch überlieferte Schriftform einer germanischen Sprache. Innerhalb des Germanischen steht das Gotische der Sprache weiterer Völkerschaften wie Gepiden, Wandalen, Burgunder, Heruler, Rugier und Skiren, die sämtlich von der Elbe bis östlich der Weichsel siedelten, nahe. Bereits Plinius der Ältere erwähnt in seiner Naturalis historia darüberhinaus die Varinner und Chariner. Von den nichtgotischen ostgermanischen Sprachen sind zumeist nur Personennamen überliefert, eine Runeninschrift erscheint auf dem Goldring von Pietrosele. Hinzu kommen Wörter aus dem Krimgotischen, einer spätestensim 17./18. Jh. ausgestorbenen möglicherweise historischen Varietät des Gotischen, die der flämische Diplomat Ogier Ghislainde Busbecq während seiner Zeit als Gesandter in Konstantinopel ab 1554 aufzeichnete. Gotische Gruppen siedelten sich im 3.Jahrhundert auf der Krim an, wo die Krimgoten vom Rest der Goten isoliert wurden.
Aufgabe ist, anhand der genannten Quellen Phonologie, Morphologie, Wortschatz des Ostgermanischen mit dem Nord- und Westgermanischen zu vergleichen. Mit der Wulfilabibel kommt die Methodik der vergleichenden Syntax hinzu.
Literatur:
Roland Schuhmann, Gotische Grammatik. Teil A Endfassung https://www.academia.edu/9348960/Gotische_Grammatik_Teil_A_Endfassung
Roland Schuhmann, Gotische Grammatik. Teil B1 Endfassung https://www.academia.edu/9596933/Gotische_Grammatik_Teil_B1_Endfassung