Digitale Plattformen sind heute kaum noch aus
urbanem Leben wegzudenken. Google Maps leitet die Menschen durch die Stadt und
modifiziert dabei ihre Geographie, Amazon transformiert den Konsum und die
Liefervans verstopfen die Straßen, Praktiken und Räume des Datings und
Ausgehens verändern sich über Tinder und Grindr, Airbnb bietet das
Ferienappartement, Uber die Taxifahrt, TaskRabbit die Aufbauhilfe für die neuen
Ikea-Möbel, Lieferando das Mittagessen, Helpling die saubere Wohnung…. Das
datengetriebene Geschäftsmodell der meisten Plattformen zielt darauf, sich in
Smartphone und Alltag der Nutzer*innen einzuflechten und zu unverzichtbaren
Infrastrukturen des alltäglichen Lebens zu werden. Städte sind das primäre
Aktionsfeld dieser digitalen Plattformen und werden so zu einem Laboratorium
gesellschaftlicher Veränderung. Das Seminar untersucht theoretisch und
empirisch wie digitale Plattformen Arbeit, Reproduktion und Alltag, aber auch
gelebte Räumlichkeit und materielle Architektur der Stadt verändern. Es
schließt dabei an zwei aktuelle Forschungsprojekte zu digitalen Plattformen und
Plattformarbeit im urbanen Raum an und möchte gemeinsam ethnographische
Forschungsansätze in diesem Bereich diskutieren, entwickeln und
ausprobieren.
- Kursverantwortliche/r: Moritz Altenried