Kurseinschreibung

Nikolaus von Kues (1401-1464) war nicht nur ein einflussreicher Kirchenpolitiker und Kardinal, sondern auch ein humanistisch gebildeter Philosoph und Theologe, der ein in seiner Originalität bis heute faszinierendes Werk hinterlassen hat. Im Seminar sollen seine Gedanken zu religiöser Toleranz erörtert werden, wie er sie in dem Religionsdialog De pace fidei entwickelt hat. Der Traktat entstand 1453 unter dem Eindruck der Eroberung Konstantinopels durch das Heer der Osmanen. Der Schock, den dieser militärische Sieg wegen des Untergangs des Byzantinischen Reiches in Europa auslöste, wurde unterschiedlich verarbeitet. Der Wiederbelebung des Kreuzzugsgedankens stand dabei eine Haltung entgegen, die eine kriegerische Lösung des Konfliktes ablehnte und auf ein Gespräch der Religionen, insbesondere von Christentum und Islam, setzte.

In einem ersten Schritt soll die historische Situation, in der der Dialog entstanden ist, beleuchtet werden. Dabei wird es auch um Leben und Werk des Autors gehen. In einem zweiten Schritt soll dann der Dialog anhand der zuvor vermittelten Kenntnisse erschlossen werden. Dabei wird darauf zu achten sein, was Nikolaus von Kues eigentlich unter einem Dialog versteht, worin die Chancen eines solchen Dialogs damals bestanden und wo die Grenzen heute liegen.

Der lateinische Text der Heidelberger Akademieausgabe der Werke des Nikolaus von Kues findet sich zusammen mit einer deutschen Übersetzung unter: http://www.cusanus-portal.de/.


Semester: SoSe 2021
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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