Ausgehend vom Themenschwerpunkt "Natur" wollen wir in diesem Seminar neue Perspektiven auf die besondere Region Nordnorwegens erkunden. Vielfältige Auffächerungen sind hier denkbar:
Dazu zählt zunächst die Beschäftigung mit dem praktischen Umgang mit natürlichen Ressourcen, mit den für die Region spezifischen kulturellen Techniken ebenso wie mit (juristischen und politischen) Konflikten, die in diesem Kontext entstehen. Ein weiterer Blick kann neuen theoretischen Konzeptionen wie dem New Materialism und dem Ecocriticism gelten, die oftmals eine besondere Naturnähe indigener Völker wie der Sami betonen und deren Lebensweisen als eine Art Korrektiv zu einer naturzerstörenden, westlichen Lebensweise darstellen. Hier wäre zu fragen, inwiefern dies (noch) seine Berechtigung hat und welche Formen spezifischer "Naturkulturen" die samische Kultur aktuell ausbildet. Dies erlaubt, blinde Flecken auch unserer eigenen Theoriebildung zu erkennen, welche möglicherweise bestimmte Stereotype unreflektiert weiterträgt. Ergänzt und erweitert wird dies außerdem durch die Beschäftigung mit (historischen) Reiseberichten, die sich mit der Region auseinandersetzen. Einen dritten Schwerpunkt bildet die Auseinandersetzung mit samischer Literatur unter dem Fokus der Naturkonzeptionen, wobei die anderen Fragestellungen erneut aufgegriffen und vertieft werden können. Darüber hinaus wird Raum sein für Themenwünsche und Anregungen durch die Studierenden.
- Kursverantwortliche/r: Dr. Dörte Linke
- Kursverantwortliche/r: Tabea Ylaeoutinen (MA)