Der
Holocaust galt lange als emblematische Gedächtnisikone (Dan Diner) und
Masternarrativ im Forschungsfeld der Gewaltgeschichte des 20.
Jahrhunderts. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts wird im Kontext des
transnationalen Erinnerungsdiskurses zunehmend die Frage konkurrierender
Gedächtnisse von Holocaust und Postkolonialismus diskutiert.
Im
Seminar lesen wir ausgewählte Texte von Vertreter*innen der Holocaust
Studies und der Postcolonial Theory. Wir fokussieren die theoretischen
Bezüge, Parallelen und Differenzen bei der Erforschung und
intellektuellen Reflexion von kolonialer Gewalt und
nationalsozialistischer Judenvernichtung als Engführung von Massengewalt
im 20. Jahrhundert. Warum werden beide Gedächtnisse häufig als
konkurrierend beschrieben? Und welche Perspektiven eröffnen andere
Konzepte der Erinnerung wie z.B. Multidirectional Memory (Michael
Rothberg)?
Die Sitzungen finden als Zoom-Meeting statt.
Ergänzend gibt es für das Seminar ein Instagram-Profil: @lektueren_der_shoah
- Kursverantwortliche/r: Cornelia von Einem