Diese Veranstaltung stellt den zweiten Teil der im Sommersemester 2020
begonnenen Veranstaltung dar. Es können keine neuen Studierenden mehr
aufgenommen werden.
Gene und Chromosomen gelten im Alltagswissen
häufig als Instanzen, die unhintergehbar die Geschicke eines Körpers
bestimmen - sein Aussehen, seine Eigenschaften, seine Fähigkeiten, seine
Krankheiten, vielleicht sogar die sexuelle Orientierung. Insbesondere
die XX- und XY-Chromosomen erscheinen als Garanten einer
zweigeschlechtlichen biologischen Körperordnung und zweier
Geschlechteridentitäten, so dass sie beispielsweise bei uneindeutig
erscheinenden Körpern lange Zeit auch zu Geschlechtsüberprüfungen bei
sportlichen Wettkämpfen herangezogen wurden. Das Thema “Gene und
Geschlecht“ eignet sich sowohl für wissenschaftsgeschichtliche Studien
als auch für vielfältige interdisziplinäre Studien, die sich mit der
Einarbeitung genetischer Vorstellungen in gesellschaftliche Debatten,
Positionszuweisungen und Deutungsperspektiven befassen.
Im 1. Teil
des Projektseminars entwickeln die Studierenden nach einer textbasierten
Einführung in das Thema (Primär- und Sekundärquellen) ein kleines
Forschungsvorhaben mit selbstgewählter Thematik, für das sie im
gemeinsamen Diskussionszusammenhang ein Exposé ausarbeiten. Im 2. Teil
(WS 20/21) wird es dann um die Durchführung und wissenschaftliche
Präsentation dieses Forschungsvorhabens gehen.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Kerstin Palm