Die Aufgabe der Vorlesung wird darin bestehen, zentrale Aussagen einer theologischen Anthropologie zu thematisieren. Dabei werden drei Themen im Vordergrund stehen: Gnaden- und Sündenlehre, Gottebenbildlichkeit des Menschen.
Zu einer theologisch und christlich bestimmten wird für die Systematische Theologie die Anthropologie dadurch, dass ihre Aussagen begründet werden als anthropologische Explikation der Grundwahrheit des christlichen Glaubens, dass Gott sich in der Geschichte Jesu selbst geoffenbart hat. In der als Selbstoffenbarung Gottes gedeuteten Geschichte Jesu erfährt der Mensch jenen kategorischen Indikativ der bedingungslosen Güte Gottes, der traditionell Gnade genannt wird und den Menschen in seiner konkreten Existenz bestimmt. Im Licht die- ser Gnade, deren bedingungslose Bejahung Vergebung impliziert, erkennt sich der Mensch so, wie er sich tatsächlich erfährt: als Sünder. Die grundlegende Bestimmung, die die Gnaden- und Sündenlehre miteinander verfugt, besteht in der Aussage, dass der Mensch erschaffen und bestimmt ist zur Gemeinschaft mit Gott. Diese Grundaussage theologischer Anthropologie erfährt ihre Begründung im Theologoumenon der Gottebenbildlichkeit des Menschen.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Georg Georg Essen
- Kursverantwortliche/r: Larissa Gniffke
- Kursverantwortliche/r: Leah Juliana Muff