Der Begriff „Globalisierung“ ist nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch im Alltag weit verbreitet. Er fasst verschiedene Aspekte jüngerer Entwicklungen zusammen: die zunehmende internationale Verflechtung durch Handel und Kommunikation, das Schrumpfen räumlicher Distanzen durch Medien und Digitalisierung, grenzüberschreitende Bewegungen von Waren, Arbeit und Kapital, die Herausbildung neuer politischer Machtgefüge, kulturelle Homogenisierung etc.
Im Seminar werden wir inzwischen schon klassische und aktuelle Texte aus der soziologischen Debatte um das Phänomen der Globalisierung lesen. Wir werden uns mit der Vorstellung des „global village“ und dem Begriff der „Weltgesellschaft“ beschäftigen, nach Veränderungen der räumlichen und zeitlichen Organisation des Sozialen fragen und die komplexe Beziehung zwischen dem Globalen und dem Lokalen beleuchten, die sich z.B. im Begriff „glocalization“ ausdrückt. Ein Fokus wird dabei auf der kulturellen Dimension der Globalisierung liegen. Einen weiteren thematischen Schwerpunkt bilden aktuelle Debatten anlässlich der Coronapandemie, aufgrund derer häufig von einem „Ende der Globalisierung“ die Rede ist. Vor diesem Hintergrund wollen wir im Seminar eine „Zwischenbilanz“ der Globalisierung ziehen und die gegenwärtige Entwicklung reflektieren. Zusätzlich zur Textlektüre werden die Teilnehmer*innen eigenständig zu aktuellen Phänomenen recherchieren und die Ergebnisse präsentieren.