Kurseinschreibung

Welche Struktur hat die Welt? Welchen Platz nehmen Menschen in der Welt ein? Und wie können sie eine Erkenntnis von anderen Gegenständen in der Welt, aber auch von sich selbst gewinnen? Mit diesen fundamentalen Fragen der Metaphysik und der Erkenntnistheorie setzt sich Spinoza in den ersten drei Teilen seines philosophischen Hauptwerks, der Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt, auseinander. Das Hauptseminar setzt sich zum Ziel, seine Antwort auf diese Fragen zu rekonstruieren und kritisch zu diskutieren. In einer genauen Textlektüre sollen die wichtigsten Thesen, die Spinoza vertritt (z.B. Monismus, Nezessitarismus, Graduierung der Erkenntnis), genauer untersucht werden. Dabei sollen auch neuere Interpretationen miteinander verglichen und geprüft werden. So soll das Hauptseminar einerseits Spinozas Text erschließen, andererseits aber auch in die Forschungsdebatte zu diesem anspruchsvollen Text einführen. Mit Blick auf neuere systematische Debatten (z.B. zum Monismus) soll auch aufgezeigt werden, in welchen Punkten Spinozas Metaphysik und seine Erkenntnistheorie auch heute noch systematisch anschlussfähig sind.

Für den Seminarbesuch ist keine besondere Kenntnis der Texte Spinozas erforderlich, auch keine Vertrautheit mit der frühneuzeitlichen Philosophie. Es wird jedoch erwartet, dass sich alle Teilnehmenden intensiv mit dem Primärtext befassen und sich in die neuere Forschungsliteratur einlesen, um sich kritisch und eigenständig mit ihr auseinanderzusetzen.

Zur Anschaffung empfohlen:

Baruch de Spinoza, Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt, übers. von W. Bartuschat, Hamburg: Meiner 1999.

Semester: WiSe 2020/21
Selbsteinschreibung
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