Erste Einblicke in theoretische Debatten rund um das Übersetzen und eine fundiertere Sichtweise auf das literarische Übersetzen selbst. Neben der Sensibilisierung für Rhythmus und Ton von Texten geht es nicht zuletzt auch um die Sichtbarkeit übersetzerischer Leistung in der Öffentlichkeit - neben den üblichen Klischees wie "in gewohnter Qualität" oder "gekonnt" bzw.  "kongenial ins Deutsche übertragen". Nach einem kurzen Abriss historischer Übersetzungstheorien nimmt das Seminar die Berufskunde des Übersetzens in den Blick und diskutiert Werkstatt- und Arbeitsberichte der Kolleg:innen. Es werden u.a. äußere und innere Beschaffenheiten eines literarischen Werkes besprochen, z.B. wie der Text klingt, aus welcher Situation heraus erzählt wird, welche verborgenen Emotionen und Tempi übertragen werden müssen. Als Warm-Up bieten sich hier Stimm- und Körperübungen wie auch eigenes Schreiben oder Rezitieren an. Unterschiedliche Zugänge zum Text lassen sich anhand von (nicht nur) Klassiker-Neuübersetzungen vergleichen. Eigene Übersetzungen wie auch Reflektion und Performance der übertragenen Texte sollten den Abschluss des Seminars bilden.

Semester: SoSe 2023