Frantz Fanon war ein zentraler Akteur im Widerstand gegen den Kolonialismus und einer der wichtigsten Vordenker der postkolonialen Theorie. Aus Martinique stammend, erlebte er als Soldat im Zweiten Weltkrieg rassistische Diskriminierung; als Psychiater in Algerien wurde er Zeuge der Folgen systematischer Menschenrechtsverletzungen durch die Franzosen. In seinen Schriften setzte er sich mit dem Kolonialsystem und seinen Auswirkungen auf die Kolonisierten auseinander und thematisierte die Bedeutung von Gewalt im antikolonialen Widerstand, was politisch mobilisierte. In der Übung diskutieren wir Fanons Texte vor dem Hintergrund seiner Biographie und der Dekolonisierung und ordnen sie ein in antikoloniale und postkoloniale Diskurse. Die Texte sind in deutschen und/oder englischen Übersetzungen verfügbar, Französischkenntnisse sind daher nicht zwingend erforderlich.

Semester: SoSe 2022