Der Kurs begleitet den Einstieg in das Studium der Archäologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas. An exemplarischen Themen aus der Religionsgeschichte des pharaonischen Ägyptens wird in das wissenschaftliche Arbeiten im Fach eingeführt. Die Studierenden arbeiten dazu eigenständig an selbst gewählten Schwerpunkten und erarbeiten im Laufe des Semesters unter intensiver Betreuung einen ersten wissenschaftlichen Text. In diesem Semester sollen als Grundlage für die Arbeiten Objekte herangezogen werden, die im Ägyptischen Museum ausgestellt sind.

Semester: SoSe 2020

Kursbeschreibung:

In diesem Semester lesen wir Texte von Stelen, die sich im Ägyptischen Museum Berlin befinden. Was berichten diese über das Leben, die Arbeit und die Leistungen ihrer Besitzer? Die Teilnehmenden lernen nicht-literarische Textarten kennen (z.B. autobiographische Inschriften oder Hymnen) und erweitern ihre Kenntnisse in Wortschatz (z.B. Titel, Epitheta) und Phraseologie sowie typischen syntaktischen Konstruktionen, die in solchen Texten vorkommen und die auch auf anderen Objekten häufig vorkommen.

Über die Transkription und Übersetzung hinaus werden Sie Erfahrungen sammeln mit der Aufbereitung der Texte für das lexikographische Corpus des Thesaurus Linguae Aegyptiae. Das beinhaltet den Umgang mit der Eingabe-Software (BTS, Berlin Text System), die Eingabe der hieroglyphischen Schreibungen und der Transkription, die Zuordnung der Lemmata (Lemmatisierung), die Aufnahme der Metadaten u.ä.

Der Kurs findet in digitalen Formaten (Videokonferenzen, Aufgaben für eigenständige Arbeit, Moodle) statt. Sollte es die Situation wieder erlauben, ist auch die Kollationierung (der Abgleich von eigener Bearbeitung und Original) im Ägyptischen Museum bzw. in den Magazinen des Museums geplant.

Als Modulabschlussprüfung ist eine Art Übersetzungshausarbeit geplant.

Literatur:

Stefanović, Danijela & Helmut Satzinger. 2019. Stelae of the Middle Kingdom and the Second Intermediate Period. Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Fasc. 1, Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum, London: Golden House Publications.

Kursbild:
Stele des Kedes, ÄM 24023, Foto: Jürgen Liepe, © Ägyptisches Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Lizenz: CC-BY-NC-SA
Semester: SoSe 2020

Kursbild:

Semester: SoSe 2020

Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung steht die chronologische Einordnung von bzw. Vermittlung von Datierungskriterien zu verschiedenen Objekten und Objektgruppen. Neben ikonographischen, stilistischen und typologischen werden auch sprachliche Kriterien erläutert und kürzere Texteinheiten sowie Formeln, Namen und Titel gelesen. Dazu werden möglichst viele Stücke, vorzugsweise aus dem Ägyptischen Museum in Berlin, besprochen und auf der Basis einführender Texte diskutiert.

Semester: SoSe 2020
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Unter Berücksichtigung neuerer Ansätze aus der archäologischen Urbanismus- und Städtefor­schung werden wir uns mit altägyptischen Siedlungen und ihren materiellen Hinterlas­senschaften beschäftigen. Anhand ausgewählter Beispiele soll ein Überblick über wichtige Sites in Ägypten und Nubien von der Prädynastik bis in das Neue Reich (ca. 3800 – 1250 v. Chr.) dargeboten werden.

Parallel dazu werden Grundkenntnisse der ägyptologischen For­schung zu den Themen Topographie, Landschaft und Klima vermittelt. Im Raum steht die zent­rale Frage, was eine altägyptische Siedlung ausmachte und welche Faktoren nicht nur eine An­siedlung von Menschen an einem bestimmten Ort begünstigten, sondern eine permanente Nie­derlassung erlaubten.

Durch ausgewählte Lektüre werden wir uns mit dem Alltagsgeschehen in Siedlungen beschäftigen und auf die Befunde zur Subsistenz, Viehzucht, Nahrungsmittelversorgung, Landwirtschaft, Brunnenbau, Transportwesen, aber auch auf Müllentsorgung und -verwertung zu sprechen kommen. Wie manifestieren sich diese Aspekte im archäologischen Befund und mit welchen wissen­schaftlichen Methoden kann man diese erforschen?

In diesem Kurs lernen und üben Sie wissenschaftliche Artikel zu lesen und zusammenzufassen und Architekturpläne zu beschreiben und korrekt zu deuten.

Semester: SoSe 2020

Im Zentrum der Veranstaltung steht die Präsentation und Analyse der bedeutendsten Monumente, funerären und sakralen Anlagen im Raum Theben-West und -Ost, z. B. des Karnak- und Luxortempels, der Millionenjahrhäuser, der königlichen und privaten Nekropolen sowie der Arbeitersiedlung Deir el-Medine. Neben einem Überblick werden bedeutende Beispiele exemplarisch vorgestellt.

Semester: SoSe 2020
Semester: SoSe 2020

Der Moodlekurs dient der (vertraulichen) Kommunikation unter den Mitgliedern der Habilitationskommission für Dr. Agnes Henning / Institut für Archäologie, KSBF

Semester: SoSe 2020
Semester: SoSe 2020
Semester: SoSe 2020
Semester: SoSe 2020

Die im Gebiet der heutigen Toscana ansässigen Etrusker bildeten die erste Hochkultur Italiens. Grundlage ihres Wohlstandes waren reiche Bodenschätze, namentlich Metallvorkommen, die sie in der gesamten antiken Welt verhandelten. Obschon sie über eine eigene Schrift verfügten, sind uns die Etrusker in  über ihre materielle Hinterlassenschaft bekannt: monumentale Grabbauten, Grabmalereien und ein reiches Spektrum an künstlerisch hochwertigen Erzeugnissen des Alltags und des Sakralgebrauchs zeichnen ihre Kultur aus. Aus den Gräbern, Heiligtümern und Wohnhäusern stammt ausserdem ein breites Spektrum an Importen aus dem Vorderen Orient, aus Griechenland, von Sardinien und von vielen anderen Orten. In der Vorlesung soll ein Kultur  gezeichnet werden. Dabei stehen die künstlerischen und kunsthandwerklichen Zeugnisse der Malerei, Skulptur und Toreutik im Mittelpunkt, sowie die etruskische (Grab-)Architektur; daneben werden jedoch auch Fragen der Religion sowie Schrift und Sprache thematisiert. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von der sog. Villanova-Zeit (9./8. Jh. v.Chr.) bis zum Ende der hellenistischen Epoche.

Semester: SoSe 2020
Semester: SoSe 2020

Zwar bringt die neuere Forschung zunehmend Licht in die sog. dunklen Jahrhunderte, welche auf den Zusammenbruch der mykenischen Zentren und der mit ihnen verbundenen sozialen und politischen Systeme im 12. Jh. v.Chr. folgten, trotzdem darf die geometrische Epoche (ca. 900 – ca. 700 v.Chr.) – und soweit beurteilbar bereits die protogeometrische Zeit (10 Jh. v.Chr.) – nach wie vor als ein Zeitabschnitt gelten, in welchem sich die für die kommenden Jahrhunderte prägenden Strukturen in Gesellschaft und Kultur Griechenlands formierten. Religiöse Riten, Bestattungsformen, politische und soziale Strukturen und nicht zuletzt eine charakteristische materielle Kultur bildeten sich heraus und verbreiteten sich in Folge der griechischen Kolonisation fast über den ganzen Mittelmeerraum.

Die nachfolgende archaische Epoche (ca. 700 – ca. 490/80 v.Chr.) sieht die Konsolidierung einer gesellschaftlichen und politischen Struktur, die unter der Bezeichnung polis über Jahrhunderte hinweg Bestand haben wird, ungeachtet der wechselnden Regierungsformen (Tyrannis, Demokratie, Monarchie). Damit einhergehend läßt sich eine gewisse Monumentalisierung der materiellen Kultur beobachten, die sich vor allem in der Architektur und in der Plastik fassen läßt.

Die Vorlesung soll einen allgemeinen Überblick der Zeitspanne vom Ende der mykenischen Zentren über die geometrische bis zur archaischen Zeit in Griechenland vermitteln, wobei Heiligtümer, Siedlungs- und Bestattungsformen ebenso besprochen werden wie die Entwicklung der materiellen Kultur.

Semester: SoSe 2020
Semester: SoSe 2020

Eretria, auf der Insel Euböa dem böotischen und attischen Festland gegenüber gelegen, taugt als exemplarisches Untersuchungsobjekt für das Phänomen der griechischen Polis. Von der Herausbildung proto-urbaner Strukturen in der frühen Eisenzeit über einschneidende historische Ereignisse die sich in der Stadtgeschichte und den Bauten spiegeln (Perserkriege, makedonische Besatzung, Zerstörung durch Sulla usw.) bis hin zum schleichenden Niedergang in der Spätantike entsteht ein vollständiger Überblick eines griechischen Stadtstaates.

Neben einem allgemeinen historischen Rahmen soll im Seminar ein Überblick der wichtigsten archäologischen Hinterlassenschaften nach Zeitabschnitten getrennt erarbeitet und betrachtet werden.

Semester: SoSe 2020

Die Nabatäer werden erstmals in einer historischen Quelle für das Jahr 312/11 v.Chr. erwähnt, als sie in die Wirren der Diadochenkriege hineingezogen werden. Bereits damals waren sie offenbar im südlichen Jordanien heimisch, wo im Verlauf der hellenistischen Epoche auch ihre Hauptstadt Petra entstand. In der erweiterten Peripherie der griechisch-römischen Mittelmeerwelt gelegen, zeigt die Kultur der Nabatäer ein faszinierendes Zusammenspiel von genuin arabischen und eindeutig okzidentalen Elementen und dies auch über die Eingliederung in das römische Reich 106 n.Chr. hinaus.

Das Hauptseminar soll einen repräsentativen Überblick der materiellen Hinterlassenschaft der Nabatäer vermitteln und diese in den historischen und kulturellen Kontext der weiteren Region stellen, welche durch alle Zeiten hinweg eine Schlüsselstellung zwischen Ost und West, zwischen Nord und Süd, aber auch zwischen nomadischen und sesshaften Lebensformen eingenommen hat (und immer noch nimmt).

Semester: SoSe 2020
Semester: SoSe 2020
Semester: SoSe 2020
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Zur Zeit seiner größten Ausdehnung umfasste das Imperium Romanum, das römische Reich, eine zusammenhängende Landfläche, die in vielen Bereichen über die Außengrenzen der heutigen Europäischen Union hinausreichte.

Was aber mit dem Sitz der zentralen Regierungsgewalt in der Stadt Rom wie ein einheitlicher Staat wirkt, war ein Zusammenschluß zahlreicher Provinzen, in denen einheimische Kultur mal mehr mal weniger stark bestehen blieb. Auch wenn durch einheitliche Währung, das Fehlen von Zollgrenzen und die Mobilität der römischen Legionen Vieles vereinheitlicht bzw. 'romanisiert' erscheint, zeigen Kunst, Besiedlung und Wirtschaft oft sehr charakteristische eigene Züge. 

Das Seminar gibt einen Überblick über die Provinzen des Römischen Reiches mit einem Schwerpunkt auf den Nordwestprovinzen (v.a. die germanischen Provinzen). Ziel ist es, die historischen Grundzüge, wichtige Fundorte und zentrale Gattungen provinzialrömischer Kunst kennenzulernen. 

Im Zentrum der Betrachtung stehen Objekte, die sich im Neuen Museum in Berlin oder im LVR-LandesMuseum Bonn befinden.


Semester: SoSe 2020