Moodle-Kurs begleitend zum gleichnamigen Seminar von Prof. Dr. Ulrike E. Auga

Diskurse zu Religion, Geschlecht und Biopolitik in Südafrika. Auf dem Weg zu einer geschlechterbewussten HIV/AIDS-Theologie

Neoliberale Pharmakonzerne besaßen bisher kein Interesse an der Produktion der in der Forschung bereits entwickelten Corona-Medikamente, da der Profit nicht vorhersehbar war. Es wird erarbeitet, wie Nationalstaaten eine Ökonomisierung der Gesundheit und des Lebens erlauben. Das Leben wird selbst zur Ware, was wiederum an die symbolische Geschlechterordnung gebunden ist. Achille Mbembe erweitert daher die Biopolitik zur Nekropolitik (2014). Die HIV/AIDS Pandemie in Südafrika wird als „biologischer Krieg“ und als unafrikanische „Schwulenseuche“ bezeichnet, was Erzbischof Desmond Tutu kritisiert. Das Seminar verbindet eine Einführung in diskursive Konzepte von Geschlecht und Religion sowie Biopolitik. Am Beispiel des südafrikanischen Kontextes wird untersucht, wie die Macht der Souveränität das „nackte Leben“ betritt und welche Widerstände dagegen geführt werden. Die biopolitische Analyse in Südafrika ermöglicht eine theoretische Erfassung auch aktueller anthropologischer und interkultureller theologischer Fragestellungen unter Berücksichtigung der grundlegenden geschlechtlichen Codierung kulturellen und religiösen Wissens.
Semester: WiSe 2020/21