Das SE verfolgt das Thema „Verbrechen und Literatur“ in dreierlei Hinsicht. So geht es zunächst um die Frage, welche besonderen Ereignisse und Handlungen, welche Normen und welche Übertretungen, welche Ausnahmefiguren oder Katastrophen in der literarischen Verarbeitung von Verbrechen und Kriminalität aufgerufen werden. Zweites werden damit diskurs- und wissensgeschichtliche Dimensionen in den Blick gerückt, die das Verhältnis von Literatur zu Rechtssystemen oder forensischen Wissenschaften betreffen. Ein Akzent wird drittens aber auch auf die wechselseitige Verflechtung von Verbrechen und Literatur gesetzt – mit der Frage etwa, zu welchen Verbrechen Literatur selbst fähig sei. – Das SE setzt einen historischen Schwerpunkt im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert.

Semester: WiSe 2020/21