Biblische Heilungsgeschichten erzählen von der Hoffnung, dass Gott die
Welt und das Leben des einzelnen Menschen verändert. Doch werden in
Unterricht und Predigt häufig mit den Hoffnungsbildern der „Blinden, die
sehen“ und der „Lahmen, die gehen“ Vorstellungen von einem „normalen“
Leben transportiert, durch die sich Menschen abgewertet fühlen, die
nicht sehen und nicht gehen können. Wir werden ihre Perspektiven
kennenlernen und gemeinsam inklusive Lesarten von biblischen
Heilungsgeschichten erproben. Denn zu Recht forderte der 2009
verstorbene Theologe Ulrich Bach, selbst Rollstuhlfahrer, immer wieder
eine grundsätzlich neue Interpretation neutestamentlicher
Heilungsgeschichten ein: Nur wenn wir diese so verstünden, dass „unsere
Auslegung behinderte Menschen nicht kränkt, verstehen wir sie auch für
uns selbst richtig“ (U. Bach, 2006, Ohne die Schwächsten ist die Kirche
nicht ganz, 409).
- Kursverantwortliche/r: Ulrike Häusler
- Kursverantwortliche/r: Margit Herfarth