Wie genau regulieren Bürokratien ihr eigenes und unser Leben? Das Seminar untersucht die kleinteiligen medialen Ermöglichungsbedingungen bürokratischer Herrschaft aus historisch-epistemologischer Perspektive. Im Zentrum stehen Fragen nach der räumlichen Situierung von Büros, ihrer Möblierung, apparativen Ausstattung und personellen Besetzung, wie auch nach den medialen Genres und Schnittstellen, die bürokratische Akte und ihre AdressatInnen miteinander in Bezug setzen. Der genealogische Blick auf die materielle Kultur administrativen Handelns wird uns eine Langzeit-Perspektive auf die fragile Regelhaftigkeit von Bürokratien eröffnen, die stets neu ausgehandelt werden muss -- trotz ihrer scheinbar starren Prozesshaftigkeit.   

 


Semester: WiSe 2020/21