Die Vorlesung behandelt die Frage, was Macht und Herrschaft, die Ursprünge des Staates sind, wie sie erobert, bewahrt und wieder verloren wird. Sie fragt nach dem Ort und der Zeit der Revolution, nach ihrer Wirklichkeit und ihrem Mythios, und sie fragt nach der Diktatur als einem vergeblichen Versuch, verlorene Ordnung auf scheinbar eindeutige Weise wiederherzustellen. Denn jede Diktatur tendiert dazu, sich zu verselbständigen und zu verewigen. All diese Fragen sollen am Beispiel des Zarenreiches und der Sowjetunion behandelt werden: der revolutionären Staatsbildung Peters I., der Erschütterung der zarischen Ordnung durch den Terrorismus im 19. Jahrhundert, der Revolutionen von 1905 und 1917, der großen Umwälzung Stalins, der Revolution von oben und dem Terror zwischen 1928 und 1938, schließlich der Entstalinisierung und der Wiederkehr autoritärer Ordnung unter Breschnjew.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Jörg Baberowski
- Kursverantwortliche/r: Alexander Schnickmann
- Kursverantwortliche/r: Martin Stoyanov