Diese Vorlesung möchte sich mit den komplexen Relationen zwischen
Individual- und Kollektivkörper aus einer historisch-genealogischen wie
machtkritischen Perspektive befassen. Ausgangspunkt ist der Befund, dass
der Körper ein zentraler Ort gesellschaftlicher und politischer
Aushandlungsprozesse ist. Zwischen sozialem, symbolischen und physischem
Körper findet ein ständiger Austausch von Bedeutungsgehalten statt.
Fein justierte Regierungs- und Disziplinartechniken definieren in der
Moderne die Grenzen zwischen legitimen Körpern und illegitimen,
‚anormalen‘ Körpern des Kollektivs: seien sie vergeschlechtlicht,
(homo)sexualisiert, ethnisiert oder rassisiert. Insofern gehören die
Grenzen des Körpers dem Selbst niemals voll und ganz (Butler). Doch auch
in der Vormoderne gab es spezifische Relationen zwischen physischen und
symbolischen Körpern, die mit bestimmten Grenzziehungen,
Repräsentationen und Topologien verbunden waren. Die Vorlesung möchte
anhand ausgewählter Fallstudien und theoretischer Überlegungen in eine
intersektional angelegte Körper- und Geschlechtergeschichte des
Politischen einführen.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Claudia Bruns
- Kursverantwortliche/r: Yvonne Kult
- Kursverantwortliche/r: Xenia Müller
- Kursverantwortliche/r: Xenia Müller
- Kursverantwortliche/r: Jana Leonora Storch