Im Zuge einer “kritischen” Medienwissenschaft legt die Vorlesung eine umfassende Zerlegung von Computation in seine mannigfaltigen Aspekte, wie das Licht von einem optischen Prisma in einzelne Farben zerlegt wird, vor. Das Wort Kritik ist etymologisch mit Altgriechisch "krinein", teilen, zerlegen, urteilen, unterscheiden verwandt. Die Vorlesung befasst sich mit der These inwiefern Computation bzw. Computing nicht nur eine technologische Angelegenheit ist, sondern auch rhetorische Aspekte beinhaltet. Computation wäre dann nicht nur eine rein epistemologische Sache, sondern ist mit Überzeugungstechniken gekoppelt. Keine reine Erkenntnisfrage mehr, sondern eine Frage der Machtverhältnisse, der Kognition, der Wahrnehmung, der Kultur und Geschichte.

Literatur:

  • Foucault, Michel. „Was ist Aufklärung?“ In Ethos der Moderne. Foucaults Kritik der Aufklärung, herausgegeben von Eva Erdmann, Rainer Forst, und Axel Honneth, 35–53. Frankfurt: Campus, 1990.

  • Gaboury, Jacob. „Critical Unmaking. Toward a Queer Computation“. In The Routledge Companion to Media Studies and Digital Humanities, herausgegeben von Jentery Sayers, 483–91. New York: Routledge, 2018. https://escholarship.org/uc/item/0cq870wh 

  • Miyazaki, Shintaro: Critical re-modelling of algorithm-driven intelligence as commonist media practice. In: NECSUS_European Journal of Media Studies. #intelligence, Jg. 9 (2020-07-06), Nr. 1, S. 237–257. https://mediarep.org/handle/doc/15278

Die Vorlesungen werden aufgezeichnet und dann zum asynchronen Abruf respektive Download unter Moodle bereitgestellt. Erwartet wird ein “One-Minute-Paper” für jede Vorlesung (wöchentlich) plus ein 2-3 seitiges «Testat»/Essay/Text (als Zusammenfassung, kritischer Kommentar, oder ergänzende Gedanken) am Ende mit der die HörerInnen ihre Teilnahme an den Vorlesungen schriftlich und inhaltlich belegen. Die Texte müssen auf Moodle herauf geladen werden.

Semester: WiSe 2020/21