Kursbeschreibung:

„Theorien“ und „Methoden“ in den Kulturwissenschaften sind für die einen ein unentdecktes, faszinierendes Neuland, für die anderen wirken sie gerade aus diesem Grund abschreckend und verunsichernd. Die Botschaft, dass sich hinter den geheimnisvollen und hochtrabenden Begriffen ganz praktische wissenschaftliche Bedürfnisse und interessante Lösungen für komplexe kulturwissenschaftliche Fragestellungen verbergen und dass man mit ihrer Hilfe dem wissenschaftlichen Ideal, „sich seines eigenen Verstandes zu bedienen“ (Kant), ein gutes Stück näherkommen kann, soll diese Übung vermitteln. Wir werden  zunächst einige grundlegende Texte über kulturwissenschaftliche Theorien und Methoden (mit einem Schwerpunkt in der neueren Geschichte Nordeuropas) gemeinsam lesen und diskutieren, um in der zweiten Semesterhälfte zu versuchen, diese Methoden auf konkrete Themen der Geschichte Nordeuropas anzuwenden und danach zu fragen, welche Methodik zu welchen Ergebnissen bzw. zu welchen Ergebnissen sie nicht führt oder führen kann. Keine Theorie oder Methode ist vollkommen und keine ist für alle Fragestellungen gleich gut geeignet. Am Anfang stehen Texte von Friedrich Schiller, G.W.F. Hegel, Friedrich Nietzsche, Edmund Husserl, Martin Heidegger und Georg Gadamer. Außerdem widmen wir uns Ideen von Johann Gustav Droysen, Karl Lamprecht, Fernand Braudel, Marc Bloch u.a.

Semester: WiSe 2020/21