Kursbeschreibung:

Der Kurs zielt darauf ab, einen Überblick zur Kulturgeschichte des Nordens zu vermitteln. Der Begriff der Kultur soll dabei in einer breiten Semantik verstanden werden. Er umfasst in klassischer Definition „die Gesamtheit der Hervorbringungen des Menschen“ (Karl Lamprecht), d.h. alles von der Entwicklung künstlerischer Äußerungen über soziale Formen und wirtschaftliche Ideen bis zu politischen Ereignissen und rechtlichen Strukturen. Selbstredend kann ein solches Verständnis von Kulturgeschichte in einer einsemestrigen Lehrveranstaltung nicht flächendeckend abgehandelt werden. Exemplarisch sollen deshalb die wichtigsten Schlüsselthemen und historischen Wendepunkte einer Kulturgeschichte des Nordens behandelt werden – u.a. die Wikingerzeit, die Geschichte des mittelalterlichen Island und die Entwicklung der altnordischen Literatur, die Geschichte der Hanse, der Reformation und die Entfaltung einzelstaatlicher, protestantischer Kulturmuster, die Rezeption der europäischen Aufklärung und die Entwicklung des „aufgeklärten Absolutismus“, die Geschichte der Sami, der Industrialisierung und des „demokratischen Durchbruchs“ im 19. Jahrhundert, das Zeitalter der Weltkriege, die Entstehung von Wohlfahrtsstaaten und der Rechtsruck an der Wende zum 21. Jahrhundert.

Einführende Literatur:

Ferguson, Robert: Scandinavians. In search of the North. New York 2017. Schröter, Harm G.: Geschichte Skandinaviens. München 2007.

Semester: WiSe 2020/21